Wer schon einmal ein Escape-Game gespielt oder idealerweise auch bezwungen hat, der kennt den Unterschied zu anderen Games. Bei Escape-Games muss man sich nicht erst in komplizierte Spielmechaniken einarbeiten, sondern man legt direkt los.

Ob es nun ein unheimliches Haus, ein Tatort nach einem Mord oder ein Kernreaktor nach einem Unfall ist, man hat immer nur ein Ziel vor Augen: Raus hier! Das Prinzip erinnert stark an die Videospielklassisker „Monkey Island“ oder „Day of the Tentacle“. Aber was ist der Reiz an diesen Spielen? Sobald man ein Rätsel gelöst hat, wird der Botenstoff Dopamin ausgeschüttet, sozusagen als Belohnung. Das motiviert natürlich auch zum Weiterspielen und erklärt auch den sogenannten Suchtfaktor dieser Games. Weitere reizvolle Aspekte dieser Spiele sind auch das „Schlüpfen“ in eine andere Rolle und das Rätseln.

Professor Markus Wiemker von der mAHS, media Akademie Hochschule Stuttgart, sieht auch eine Verbindung zu der sehr simplen Form der Wimmelbilder. Hier geht es darum, Objekte zu finden und anzuklicken. „Das ist ein Nischenmarkt, der aber riesig ist“, sagt Wiemker. Der größere Trend ist für Wiemker aber etwas, das sich gleichzeitig mit dem digitalen Spielgenre entwickelt hat: Real Escape-Games. Hier werden für die Spieler echte Räume mit Rätseln und Aufgaben eingerichtet. Das Ziel ist dasselbe wie beim digitalen Spiel: den Raum zu verlassen. Teilweise sind diese Räume schon Wochen im voraus ausgebucht. Prof. Wiemker sagt aber auch, dass es den Räumen an Wiederspielwert fehlt. Wann man die Rätsel einmal gelöst hat, macht es keinen Spaß diese noch einmal zu lösen. Dies ist auch ein Problem für die Betreiber von realen Escape Rooms. Virtuel Reality könnte hier Abhilfe schaffen. Man darf gespannt sein, was uns im Bereich Escape-Games noch alles erwartet.